Beim diesjährigen Digital-Gipfel „Wirtschaft digital 2030“ ging es unter anderem um das Vertrauen in digitale Technologien. Am 18. Mai 2021 tauschten sich auf Einladung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Vorsitzenden der zehn Gipfel-Plattformen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über zentrale Zukunftsthemen aus.

Wird der wirtschaftliche Erfolg verspielt?

Die Bundesregierung betonte während des Digital-Gipfel die Bedeutung der Digitalisierung für den Innovationsstandort und das deutsche Gemeinwesen. So warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel davor, die Trends der Digitalisierung zu verschlafen. Man müsse im Blick haben, dass die Verschmelzung von Hard- und Software so schnell voranschreite, dass man Gefahr läuft, den Anschluss zu verpassen. Als Beispiel wurde die Autoindustrie genannt, die in Deutschland stets als Aushängeschild dient. Diese könnte bei dem digitalen Tempo in Deutschland zur „verlängerten Werkbank“ von IT-Unternehmen werden. Andere Länder arbeiten standardisiert mit Künstlicher Intelligenz (KI), die die Grundlage für das autonome Fahren bilden. Sie revolutioniert darüber hinaus die Produktion in Fabriken. Um in Deutschland und Europa konkurrenzfähig zu bleiben, muss vor allem der Mangel an guten Softwareunternehmen beseitigt werden. Es gilt, den Einsatz von vertrauenswürdiger KI in Deutschland jetzt zu fördern und in die Praxis umzusetzen.

Digitale Gräben müssen geschlossen werden

Das Vertrauen in digitale Technologien fehlt weiterhin in vielen Bereichen. Der Vorsitzende des Digitalverbandes Bitkom Achim Berg weist auf die Notwendigkeit hin, das Vertrauen in der gesamten Bevölkerung zu stärken: „Wir werden die Digitalisierung nur zu einem Gewinn für die gesamte Gesellschaft und auch für Wirtschaft und Verwaltung machen, wenn wir alle Menschen auf dem Weg in die digitale Welt mitnehmen. Das wird so lange nicht funktionieren, wie wir in Deutschland mehr über die Risiken als über die Chancen sprechen.“ Auch die Bundeskanzlerin fordert auf dem Digital-Gipfel die Vorbehalte fallen zu lassen um „keine Schnittstellen-Republik“ zu werden.

Ziele der Digitalisierung nicht erreicht

Das Versprechen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, bis 2021 die Verwaltungen komplett zu digitalisieren kann nicht mehr eingehalten werden. Zwar sind deutsche Firmen oft stark darin, ihre internen Prozesse zu digitalisieren, die Verwaltungen werden aber von zu vielen Verantwortlichkeiten ausgebremst. Doch auch diverse Unternehmen haben weiterhin Nachholbedarf darin, ihre Kunden auf neuen digitalen Wegen anzusprechen. Altmaier sagte: „Wir haben es damit zu tun, dass viele Innovationen bei uns eher skeptisch beäugt werden, dass wir die Risiken in den Vordergrund stellen.“ Unternehmen, die als Vorreiter gelten nutzen häufig Produkte ausländischer Digital- und Softwarefirmen. Zwar wird dadurch die unternehmenseigene Digitalisierung vorangetrieben, doch droht so ein großer Teil der Wertschöpfung abzufließen.

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